Die Welt ist voll von Sachen und es ist wirklich nötig, dass sie jemand findet.
Als Supervisorin ist es mir zu allererst wichtig, eine freundliche, einladende Atmosphäre als Basis für eine gute, fruchtbare Zusammenarbeit herzustellen, um damit die Voraussetzung für lebendiges Lernen und achtsame, wertschätzende Kommunikation zu schaffen. In meiner Arbeit berufe ich mich auf das Interaktionsmodell der TZI (Themenzentrierte Interaktion), das die Person (Ich), die Gruppe (Wir) und die Aufgabe/das Thema (Es) als gleichwertig behandelt und das Umfeld (globe) stets mitberücksichtigt. In dem Zusammenhang steht auch das mir wichtige Postulat der TZI: "Sei deine eigene Chairperson". Hier geht es um bewusste Selbstleitung und Eigenverantwortung: "Benutze deine Sinne, Gefühle, Gedanken, Fähigkeiten und entscheide dich verantwortlich von deiner Perspektive her!"
Daneben ist die systemisch-konstruktivistische Sicht ein bedeutender Teil meines Supervisionskonzeptes. Sie besagt, dass jeder Mensch sich aufgrund der ihm oder der ihr eigenen Sicht eine Welt konstruiert und dementsprechend denkt, fühlt und handelt. Systemisches Denken ist vernetztes Denken und ein Denken in Mehrdeutigkeiten: d.h. es gibt mehrere, unterschiedliche Sichtweisen zu entdecken: Was dient wie, wann, wo, wem wozu? Mehrere Lösungen sind denkbar. Auf absolute Wahrheitsansprüche wird verzichtet.
Außerdem gehe ich im Sinne von Gunter Schmidt (Arzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie, Leiter des Milton-Erickson-Instituts Heidelberg) davon aus, dass jeder Mensch alle Ressourcen in sich trägt, um einer Lösung, einem ersten Schritt in die gewünschte Richtung, näherzukommen. Dabei hilft der gemeinsame Blick auf Ressourcen und Potenziale als Ausgangspunkt für Veränderungen.
In der Supervision geht es mir folglich darum, den jeweiligen Standpunkt erst einmal kennenzulernen und anschließend mehrere, unterschiedliche Blickwinkel "ins Spiel zu bringen". Ziel ist eine Erweiterung des Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungsraums, um ein Mehr an Wahlfreiheit und Gestaltungsmöglichkeiten vorstellbar zu machen.
Supervision stellt einen geschützten Rahmen zur Verfügung, sozusagen einen kreativen Gestaltungs- und Experimentierraum für Such- und Findeprozesse. Neue, unterschiedliche Sichtweisen können ausprobiert und Handlungsalternativen entwickelt werden.
Vieles wird in der Supervision im Gespräch bearbeitet und reflektiert werden. Daneben verwende ich methodische Ansätze der systemischen Beratung und kreative Medien, um Einfühlungsprozesse zu ermöglichen, Ressourcen erfahrbar zu machen oder auch die manchmal nicht so einfach fassbaren Verflechtungen über die Sinne zu begreifen und der Reflexion zugänglich zu machen.